Erklärung zum Verzicht auf eine Kandidatur für den Landesvorstand

Am kommenden Wochenende wählen unsere Delegierten auf dem Landesparteitag in Erfurt einen neuen Landesvorstand. Ich selbst werde nach zwei spannenden und sehr lehrreichen Jahren dieses Mal auf eine Kandidatur jedoch verzichten. Besonders zwei Gründe waren für mich ausschlaggebend.

Erstens glaube ich, dass gute Politik in einem engen Zusammenhang mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Ressourcen steht. Ich werde in den kommenden Jahren im Landtag als Sprecher für Migration und Ostpolitik an zwei für unsere Partei aber auch für unsere Gesellschaft sehr zentralen Themen arbeiten. Darüber hinaus bin ich als Kreisvorsitzender unserer Partei in Schmalkalden-Meiningen sowie als Fraktionsvorsitzender im hiesigen Kreistag sehr stark kommunalpolitisch gebunden. Auch hier müssen wir – Stichwort: Kommunalwahlen –Terrain zurückgewinnen. Beide Aufgaben erfordern meine gesamte Energie und sind so wichtig, dass es unverantwortlich wäre, sie mit angezogener Handbremse bewältigen zu wollen. Genauso bedeutsam ist es, dass im Landesvorstand mit ganzer Energie von Menschen gearbeitet wird, die diese Aufgabe zeitlich und inhaltlich gut bewältigen können. Deshalb ist es für mich eine verantwortungsbewusste Entscheidung, dieses Mal zu verzichten.

Zweitens – und dieser Grund scheint mir noch wesentlich grundlegender – sollte der Landesvorstand ein Gremium sein, in dem unsere Basis, die vielen ehrenamtlich Aktiven, eine starke und laute Stimme haben. Als hauptamtliche Mandatsträger*innen dürfen wir nicht vergessen, dass wir nicht nur von den Wähler*innen, sondern auch von unseren Mitgliedern das Mandat bekommen haben, Politik in ihrem Sinne zu gestalten. Und genau diese Mitglieder müssen es auch sein, die an federführender Stelle die Richtung, in die unsere Partei geht, mitbestimmen können. Gerade deshalb hoffe ich, dass der Parteitag an meiner Stelle einen der vielen engagierten Ehrenamtlichen in den Landesvorstand wählt. Denn sie sind es, die jeden Tag in ihren Heimatorten, Vereinen und Familien für eine progressive und solidarische Politik werben.

 

Mit solidarischen Grüßen,

 

Patrick Beier
Mitglied des Thüringer Landtages